Die Landfrauengruppe der Wilstermarsch genoss bei trübem Wetter eine „Historische-5-Güter-Tour“. Mit dem Bus ging es nach Bovenau, wo die 80 Frauen in bereitstehende Kutschen stiegen. Hans Georg Wendt führte die Gesellschaft mit seinem Team an Aussichtspunkte wie die Schleusenanlage Kluvensiek. Sie gehört zur Verbindung der Kieler Förde mit der Eider und wurde 1777 bis 1784 mit dem Eiderkanal gebaut. Die Passage wurde bis zur Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals genutzt. Der Touristenführer erzählte über die Region und seine Eigenarten. Als Gemeinderatsmitglied konnte er Auskunft über Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Fortschritt geben. Vorbei am Herrenhaus der Güter Osterrade und Georgenthal ging es per Pferdefuhrwerk zum Gut Steinwehr direkt am Kanal gelegen. Einen schönen Anblick bot das Herrenhaus Dengelsberg, das aus alten Feldsteinen gemauert und reetgedeckt auf einem Hügel liegt. In einem gepflegten Park liegt Gut Kluvensiek, das heute für Tagungen und Seminare der Firma Stratmann genutzt wird. Nach einem Mittagessen in der Gaststätte Willrodt in Schacht-Audorf fuhr die Gruppe wieder mit dem Bus nach Rendsburg zu einer Stadtführung. Auf dem Paradeplatz zeugte ein Pflasterstein von der letzten Enthauptung in der Kreisstadt. Interessant war die Tatsache, dass die Christ- oder auch Garnisonskirche im Jahre 1703 einen Altar aus Glückstadt für 108 Taler erstand. Die Glückstädter wollten den Opfertisch nicht und waren froh, ihn los zu sein. Jetzt schmückt er seit über dreihundert Jahren die Kirche in Rendsburg. Nach kurzen Regenfällen am Vormittag, konnte der Rundgang durch die Altstadt bei Sonnenschein fortgesetzt werden. Zum Kaffee wurde der Himbeerhof Steinwehr angefahren, wo die Landfrauen die ersten, frisch am Morgen geernteten Erdbeeren in Form von Sahnetorte genießen konnten. Der Betreiber des Hofes erläuterte den Gedanken, aus einer nicht mehr florierenden Landwirtschaft einen „Beeren“-Hof zu machen. Aus wenigen Himbeerbeeten wurden mit den Jahren große Felder, auf denen Beeren aller Art angebaut und mittlerweile auch zum Teil auf dem Hof verarbeitet werden. Durch Verwendung einer Fliesslochfolie gewinnt der Landwirt gute 14 Tage Reifezeit. Die Reisegruppe erstand die frischen Früchte und ließ sich durch den Betrieb führen, bevor die Rücktour in die Wilstermarsch angetreten wurde.(sko)