60-jähriges Bestehen des Landfrauenvereins Wilstermarsch

Generationsübergreifend, traditionell und zukunftsorientiert, so beschrieb die Vorsitzende Helga Klindt vom Landeslandfrauenvorstand Schleswig-Holstein die Landfrauenarbeit. Anlass war das 60-jährige Bestehen des Landfrauenvereins Wilstermarsch, das im Colosseum in Wilster in Verbindung mit dem Erntedankfest gefeiert wurde. Dem Festakt wohnten neben den Vorsitzenden fast aller Landfrauenvereine der Umgebung auch die Vertreter der Ämter und Verwaltungen bei. Das „Dreigestirn“ des Wilstermarsch-Vorstandes, Frauke Franzenburg, Karla Harder und Silke Wille, führten durch das Programm, das einen Rückblick auf die vergangenen Jahre bot. Zum Einstieg sangen die „Deerns vun Wilster“ Lieder „vun de Harvsttied in de Wilstermasch“ und „de Glocken vun Runghold“. Werner Schultze überbrachte die Grüße vom Kreistag und ging seinerseits auf die Geschichte des Vereins ein, aber auch auf die Weltgeschehnisse im Gründungsjahr 1946. Helga Klindt wies darauf hin, dass die Wilsteraner erst der zweite Verein sind, der auf eine solange Dauer zurück blicken kann. Über einen fiktiven Ministerbesuch auf einem Bauernhof berichtete Christa Starke. Sie sprach von fehlendem nötigen Sachverstand und das der Alltag einer Land-/Bauersfrau nie die Berücksichtigung findet, die er verdient. Auch Christa Starke überließ es dem Mann, in diesem Fall Amtsvorsteher Eggert Block, das gewichtige Präsent zum Jubiläum zu überreichen. „Die Wilstermarsch ist immer einen Schritt voraus“, betonte Eggert Block mit Hinblick auf die zweite Gründung eines Landfrauenvereins in Schleswig-Holstein und des gelungenen Internetauftritts, der die Vielschichtigkeit der Arbeit im ländlichen Bereich aufzeigt. Er überreichte einen Umschlag mit blumigen Blüten und wünschte eine solide und tatkräftige Vereinsführung. Eine besondere Ehrung hob die Kreisvorsitzende Elke Göttsche in ihrer Ansprache hervor. Silke Wille nahm als einer der Ehrengäste an den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Kiel für ihr ehrenamtliches Engagement teil. „Sechzig Jahre voraus ist eine unkalkulierbare Vorausschau, zurück dagegen kein Problem“, hielt Elke Göttsche ihr Resümee. Durch die Aufnahme aller Berufssparten und Bevölkerungsschichten habe sich der Anspruch gewandelt, so die Landfrau. Bernd Schwardtkop vom Bauernverband nannte die Vorzüge des ländlichen Raumes und der Landfrauen im Besonderen. „Im Gegensatz zu anderen haben die Landfrauen nie eine schlechte Presse“, so Schwardtkop. Landfrauen verbindet man mit Geradlinigkeit, Gemeinnützigkeit und Bescheidenheit, daher auch der Wunsch nach einem kurzen Grußwort, dem er gerne nachkäme. „Wo Landfrauen sind ist Qualität und Niveau“, schloss er seine Laudatio. Das er damit nicht falsch lag, bewies das Programm nach dem „offiziellen“ Teil. Zuvor überreichte Sven Jahnke von der Bordesholmer Sparkasse St. Margarethen („wo die Wurzeln des Vereins liegen“) einen Scheck und Telse Möller-Göttsche ging auf die Verbindung Erntedankfest und Landwirtschaft früher und heute ein. „Jeder Monat hat seine Ernte und seine Früchte“, so die Pastorin. Heute könne man ganzjährig alles kaufen, dadurch würde viel vom Wunder Ernte verloren gehen. Der Landfrauenvorstand überreichte an die ehemaligen Vorstandsdamen Else Egge, Elsabe Krey, Lieselotte Göttsche, Marga Laackmann, Anke Borrmann, Christel Alpen sowie Rosi Thumann, Antje Hachmann, Telse Tesch und Vera Carstens Blumensträuße für ihre Arbeit. Einen Ehrenteller der Sylter Trachtengruppe nahm Rosi Thumann verspätet zum 25. Jubiläum ihrer Trachtengruppe entgegen. Ute Fahrenburg aus Westerland beglückwünschte ihre Kolleginnen mit einem Jahr Verspätung und erzählte die Odyssee des Tellers, der nun endlich angekommen ist. Einen kurzweiligen Vereinsrückblick hielt Karla Harder mit Unterstützung von Elke Rave, Karin Wiggers, Hanna Averhoff und Gerdi Looft als lustige Reiselandfrauen, Lore Sachau, Karin Prüß und Anna Prüß zum Thema Kindererziehung, Henny Beyer, Telse Tesch, Hannelore Schlüter, Antje Hachmann und Elke Buse bei der Trachtenstickerei und Silke Wille und ihr Reisechor, die von den verschiedenen Fahrten berichteten. Die Tanzgruppe zeigte ihr Können in den Wilstermarsch-Trachten und die Vorstandsriege versprach, die Veränderungen und Entwicklungen in der Gesellschaft weiterhin zu berücksichtigen, in ihr Programm aufzunehmen und weiterhin interessant zu bleiben. Mit dem traditionellen „Kein schöner Land“ klang der Abend aus.(sko)