Autorenlesung mit Marlene Schlüter




Einen besonderen Nachmittag erlebten fast 60 Seniorinnen des Vereins am 15. April in der  Colosseum-Veranda in Wilster. Marlene Schlüter aus Krempe las aus ihrem Buch „Marlene – Als sie noch Hinz hieß“, das im Engelsdorfer Verlag erschienen ist.

Sie gab Einblicke in ihre Familiengeschichte und las einzelne Passagen aus ihrem Werk, die neugierig auf Mehr machten.

1928 im Auguste-Viktoria-Koog geboren, verbrachte sie ihre ersten Lebenstage in einem provisorischen aus 2 Korbsesseln zusammengebauten Kinderbettchen. Die Kinder- und Schulzeit war geprägt von Freud und Leid und viel Arbeit, denn im Alter von 11 Jahren starb ihre Mutter und Marlene Hinz versorgte die Familie.

Ihrer ersten Liebe begegnete sie mit 14 Jahren und pflegte von da an einen Jahre andauernden Briefwechsel.

In den Kriegs- und Nachkriegstagen lernte sie viele Soldaten, die in der Umgebung und auf dem Hof kampierten kennen; so auch eine jungen Soldaten namens Hardi in den sie sich „ein bisschen“ verliebte und von dem sie ihren ersten Kuss bekam.

Auch mit ihm verband sie ein reger Briefwechsel. Hardis Briefe wurden allerdings von ihrem Vater abgefangen und sie beschloss Hardi in Kirchhain  und noch andere Brieffreunde zu besuchen.

Wieder daheim angekommen, verbrachte sie die Jahre 1946/47 als Haustochter auf dem heimischen Hof und wurde von den heiratswilligen jungen Männern der Umgebung zuerst nach der Hektargröße des väterlichen Hofes befragt- ein Grund für sie die Koffer zu packen und  die Heimat für eine Landwirtschaftslehre und dem Besuch der Landwirtschaftsschule in Itzehoe zu verlassen.

Marlene wechselte mehrfach Wohnort und Arbeitgeber; der Briefwechsel mit Hardi überstand auch diese Zeit.

Im März1951 lernte Marlene ihren jetzigen Mann Peter Schlüter kennen und lieben. Ihr Brieffreund Hardi bekam eine Verlobungsanzeige und eine Mitteilung, dass sie nicht mehr auf ihn warten wolle.

Mit einem kurzen Einblick in ihr Familienleben beendete Marlene Schlüter, die seit einigen Jahren verwitwet ist, ihre Lesung und gab dann ergriffen preis, dass sich gerade am heutigen Tag  ihr langjähriger Brieffreund Hardi beim Verlag gemeldet hat, um zu erfragen, ob die Frau, die dieses  Buch verfasst hat, seine Marlene sei.

Man sieht, Marlenes Leben bleibt aufregend und spannend, wie ihr Werk.