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„Wir
haben trotz der Wetterkapriolen eine zufriedenstellende Ernte eingebracht“, so
die Meinung von Frauke Franzenburg. Die Vorsitzende des Landfrauenverein
Wilstermarsch begrüßte zahlreiche Gäste im Landgasthof „Zum Dückerstieg“ zum
Erntedankfest. Pastorin Telse Möller-Göttsche machte mit einigen besinnlichen
Worten die Tradition der Erntefeste deutlich, wies auf biblische Geschichten in
dem Zusammenhang hin und mahnte, „die Gaben aus Gotteshand sind nicht
selbstverständlich“. Der Saal war vom Bezirk Wewelsfleth entsprechend mit
Erntegaben geschmückt und Koch Frank Prüß hatte das Thema des Abends
aufgegriffen und servierte ein Suppenbuffet mit Kartoffel-, Waldpilz-,
Blumenkohl/Broccoli-, Muskatkürbiscremesuppe sowie einer Norddeutschen
Bouillabaisse und einem Bohneneintopf. Im Anschluss an das gemeinsame Essen
referierte Ellen Tensfeldt über „Schlürfend
trinken – Suppen gestern und heute“. Sie informierte darüber, dass das Wort
Suppe in allen europäischen Sprachen vorkommt und in früher Zeit ein Suppenbrei
in Tiermägen zwischen heißen Steinen erwärmt wurde. Erst später verwendete man
zum Kochen Tongefäße. Die Hauswirtschaftsmeisterin wies auf die
unterschiedliche Bedeutung im allgemeinen Sprachgebrauch hin. So nennt man auch
dichten Nebel eine „Suppe“. Durch die Erfindung der Mehlschwitze 1650 kochte
man Cremesuppen und 1908 hat Maggi mit dem Brühwürfel die Suppenküche
revolutioniert. Ellen Tensfeldt sprach auch das Glutamat an, über das viele
Vermutungen kursieren, aber keine wissenschaftlich belegten Untersuchungen
vorliegen. Suppen waren von je her vom Verdienst und der Jahreszeit abhängig
und haben eine große soziale Bedeutung. So signalisiert ein großer Topf
Gemütlichkeit und eine ausreichende Menge an Essen. „Hat aber der Nachbar mehr
Einlage auf dem Teller, kann auch ein Suppenessen unentspannt sein“, merkte die
Referentin an. Suppe sollte immer in einer Terrine serviert und aus Teller oder
Tasse gegessen werden. Es ist in westeuropäischen Kulturen kein Verstoß gegen
die Etikette, den Teller beim Essen anzuheben oder aus einer Tasse mit Henkel
zu trinken, in China isst man die Suppe schlürfend. Außerdem befassen sich
viele Redewendungen mit der Suppe, wie zum Beispiel das „Haar in der Suppe“, es
„zieht wie Hechtsuppe“, „klar wie Kloßbrühe“ und das „Salz in der Suppe“. (sko)
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