Erntedankfest 2020

                                                                                  



Der Landfrauenverein Wilstermarsch feierte die erste Zusammenkunft nach der Jahresversammlung im Februar und dem Lockdown im März im Landgasthaus zum Dückerstieg in Neuendorf-Sachsenbande. Knapp 50 Landfrauen trafen sich, um das Erntedankfest zu begehen – und sich nach zirka acht Monaten wiederzusehen. Vorstandsfrau Doris Ehlers hielt ein kurzes Resümee über die Corona-Zeit. Wenn auch alle geplanten Veranstaltungen abgesagt werden mussten, konnte der Verein die Kurzreise nach Ostfriesland trotz der Pandemie durchführen. Geplant sind jetzt noch ein Spieleabend in der Schule Hochfeld am 4. November und die Weihnachtsfeier am 2. Dezember im Dückerstieg. „Wir müssen jetzt abwarten, der Ablauf wird so sein wie heute, alles weitere werden wir in der Tageszeitung und auf der Homepage bekanntgeben“, so Ehlers.
Traditionell sprach Landfrau und Pastorin Telse Möller-Göttsche einige Worte zum Erntedank. Das zentrale Thema des Abends war heimisches Obst und Möller-Göttsche war erstaunt, dass die bekannteste Frucht aus der Bibel, der Apfel der den Mann verführte, in der heiligen Schrift nicht benannt wird. „Dort wird von der Frucht des Baumes aus der Mitte des Gartens gesprochen, einen Apfel findet man nicht.“ Ihr ist Obst aus dem eigenen Garten mit „kleinen Fehlern“ am liebsten. „Wir sollten die Natur nehmen wie sie ist, sie bewahren und schützen, nicht ausbeuten, sondern mit einander teilen.“
Referent der Veranstaltung war Jan Wille aus Wewelsfleth, der seinen Obsthof, direkt am Störufer gelegen, vorstellte. Seit 2008 wird der Betrieb als reiner Obstanbauhof auf einer Gesamtfläche von 24,5 Hektar geführt. Auf dem Betriebshof finden sich 126 qm Lagerfläche für Äpfel, die in drei Kühlzellen mit je 30 Tonnen Volumen fast bis zur nächsten Ernte knackig und frisch bleiben. Wille erklärte die Kirschenreife und -Ernte, der nahtlos die Apfelernte folgt. Außerdem baut er die rundlichen Pflaumen, die länglichen Zwetschen und verschiedene Birnensorten an. Etwa 15000 Apfelbäume werden zurzeit abgeerntet. „Wir beginnen meistens ab Anfang September und dann sieben Wochen lang“, erklärte Jan Wille. Der Obstbauer ist Selbstvermarkter und auf Wochenmärkten zu finden. Die Bäume wachsen auf seinem Obsthof bis zu 2,40 Metern hoch und werden ohne Leiter per Hand gepflückt. Im Alter von 20 Jahren werden die Bäume erneuert und tragen dann wieder ab dem dritten Jahr. Der Obsthof Wille arbeitet mit einer Beregnungsanlage, die auch zur Frostschutzberegnung im Frühjahr genutzt wird, hat eigene Bienenvölker und handelt mit eigenem Apfelsaft. Zur Anschauung hatte Jan Wille verschiedene Apfelsorten und Birnen mitgebracht. Doris Ehlers dankte Jan Wille für die interessanten Informationen und den Landfrauen vom Bezirk St. Margarethen für die Ausschmückung im Saal (Fotos und Text sko).