Besuch der Insel Fehmarn und des Obsthofes Wille

Nachdem der Landfrauenverein der Wilstermarsch einen Ausflug auf die Insel Fehmarn zur Rapsblüte veranstaltet hatte, trafen die Frauen sich jetzt auf dem Obsthof der Familie Wille in Wewelsfleth. Die reiselustigen Landfrauen genossen auf der Ostseeinsel bei herrlichem Sommerwetter die leuchtenden Rapsfelder und ließen sich von einer einheimischen Landfrau während einer Inselrundfahrt die Besonderheiten von Fehmarn zeigen und erläutern.

Die Gruppe fuhr über den Hinrichsberg in Gahlendorf, mit 26,9 Metern der höchste Punkt, besichtigte in Landkirchen die größte Kirche und mit dem Ortsteil Burg, die frühere Hauptstadt der Insel. Die Wilsteranerinnen erfuhren, das Fehmarn 185 km² groß ist und man bei einer Umrundung einen Weg von 78 km zurück legen muss. Über die allerorts bekannte Vogelfluglinie ist der Reisende in einer ¾-Stunde in Skandinavien. Auf der Insel mit den meisten Sonnenstunden fällt pro Jahr ca. 500 – 600 ml Regen und ein landwirtschaftlicher Betrieb hat durchschnittlich 100 Hektar.

Auf Fehmarn gibt es noch vier Betriebe mit Rinderwirtschaft und zehn Betriebe mit Schweinen, die restlichen Höfe haben sich dem Tourismus verschrieben, ob nun mit der Vermietung von Appartements oder mit der Lagerung von Sportbooten.

 

Vor der Rundfahrt bestaunten die Landfrauen im Meereszentrum verschiedene Haiarten, bizarre Steine, die sich bei näherer Betrachtung als Fische entpuppten und ließen sich im Rifftunnel vom Riesenzackenbarsch und Mantarochen bestaunen.

 

Ruhiger aber nicht weniger informativ ging es da auf dem Obsthof Wille in Wewelsfleth zu. Jan und Jochen Wille erklärten die Bewirtschaftung ihrer Plantage. Der Familienbetrieb bewirtschaftet fünf Hektar Apfelbäume und einen Hektar Kirschbäume. Hinzu kommen drei Birnen-Sorten („Bürgermeister“, „Conference“ und „Clapps Liebling“) sowie verschiedene Pflaumen. Gut zu erkennen waren bereits die einzelnen Fruchtstände und die Landfrauen zeigten sich kompetent, indem sie den Obstbauern Fachfragen zu Baumschnitt und Pflege stellten. Jan Wille erklärte den „Zapfenschnitt“ und die Veredelung von Obstbäumen. Dazu wird im August „hinter die Rinde ein Auge geschoben“. Er zeigte anhand der unterschiedlich großen Kirschfrüchte die Einwirkung der Witterung auf das Wachstum. Mirko Wille informierte über seine Bienenzucht. Der 15-Jährige hat einen Honiglehrgang mit Zertifikat abgeschlossen und ist für den Obsthof mit der wichtigste Mann, denn seine Bienen machen durch ihren Blütenflug eine Obsternte erst möglich. Er berichtete der Besuchergruppe nicht nur von der Imkerei, sondern zeigte auch wie ein Bienestock aufgebaut ist, erklärte das Flügel-Beschneiden bei der Königin (um den Schwarm zu halten) und das Schleudern des Honigs, den der Jungimker in Gläser abgefüllt verkauft. Bei knackigen Äpfeln, fruchtigem Apfelsaft und würzigen Störkringeln der Bäckerei Käding überzeugten sich die Landfrauen von der frischen Vielfalt heimischer Produkte. (sko)