LandesLandfrauentag in Neumünster











Mit 35000 Mitgliedern in 178 Ortsvereinen imponierten Marga Trede, Präsidentin des LandFrauen-Verbandes Schleswig-Holstein, und ihre Stellvertreterin Birgit Feddersen den Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Torsten Albig. Zirka 1600 Landfrauen und Ehrengäste waren zum LandFrauen-Tag 2013 in die Holstenhallen nach Neumünster gekommen. Torsten Albig zeigte sich beeindruckt von der Landfrauenarbeit. Erst vor kurzem hatte er in einem längeren Gespräch mit den Dithmarscher Landfrauen die Probleme im ländlichen Raum erörtert und gestand jetzt: „Mir rauchte der Kopf.“ Vieles wäre ohne die Landfrauen gar nicht möglich. „Wir müssen in der Lage sein zuzuhören und nach einem Gespräch klüger sein – Landfrauen sind ein gutes Beispiel. Danke, dass es sie gibt!“ Das Rahmenprogramm wurde von den elf Ortsvereinen des Kreises Steinburg organisiert. Die Kreisvorsitzende Martina Greve stellte den Kreis mit seinen Strukturen und Sehenswürdigkeiten vor und der Popchor Sing!For fun sorgte für den musikalischen Rahmen. Hatten schon in Halle vier die Ortsvereine eine bunte Mischung ihrer Arbeit präsentiert, gaben die Sängerinnen aus Wilster einen kurzen, aber vielschichtigen Einblick in ihr Repertoire. Der Song „Kann denn Bügeln Sünde sein“ traf auch den Geschmack von NDR-Moderator Jan Malte Andresen.

Referent des Nachmittags war Prof. Dr. Christian Pfeiffer, der in seinem Vortrag „Coole Kerlchen in der Klemme - Wie retten wir unsere Söhne?“ auf den Vormarsch der Mädchen in allen Bereichen einging. Früher wurde Jungen mehr vorgelesen, vorgesungen und Zuneigung gegeben, aber sie wurden auch in ihrem dominanten Verhalten bestärkt. „Es war eine Investition in die eigene Zukunft, dass die Söhne stark wurden um das Geschäft zu übernehmen und das Alter zu sichern“, erklärte Pfeiffer das fast weltweite Phänomen, das Mädchen immer weiter vorpreschen und sich Jungs in eine Welt der Computerspiele zurückziehen. „Väter müssen ihren Männlichkeitspanzer ablegen und liebevoller werden, emotional präsent sein“, gab der Kriminologe gleich einen Lösungsvorschlag. An der anschließenden Diskussionsrunde nahmen die Streetworkerin Andrea Wieczorek aus Rendsburg, Prof. Dr. Thomas Bliesener von der Christian-Albrechts-Universität Kiel, Josef Riederle von Kraftprotz und Landfrau Helga Krasnenko, Mutter von fünf Söhnen, teil. Fazit war, dass es Jungen darum geht Anerkennung und Bestätigung zu bekommen und Körperlichkeit dabei in Kraft gemessen wird. Durch das vermehrte Angebot in Vereinen durch Sport oder andere Aktivitäten könnte aus Sicht der Experten das Gewaltpotential verringert werden.

Vor dem offiziellen Programm und in der Pause konnten an den Landfrauen-Ständen nicht nur Informationen über die Landfrauenaktivitäten, sondern auch Landfrauen-Produkte erstanden werden. Gartendesigner Carsten Vehrs aus Kaisborstel war bei der Ausstattung der Bühne auch dem Landfrauenmotto „Dialog in Gelb“ gefolgt. Im Außenbereich präsentierte sich Hufschmied Thies Lindemann mit seiner mobilen Schmiede und fertigte vor Ort Gartenstecker für Windlichter oder Blumen. Nach dem Schlussauftritt vom Kinderzirkus Ubuntu aus Wrist verlosten Martina Greve und Renate von Borstel vom Steinburger Verein auf die an jeden Gast verteilten gelben Lesezeichen einen Rundflug über den Kreis Steinburg von Dr. Reinhold Wenzlaff, eine Brunchfahrt auf dem Nord-Ostsee-Kanal von der Personenschifffahrt Brandt und einen Wandteller der Kellinghusener Fayencen Hauptgenossenschaft Nord.(sko)