Kurzreise nach Nürnberg 27.08.10-30.08.2010

 


































Freitag, den 27. August 2010
Bei Nieselregen und Unwetterwarnung für Niedersachsen ging es um   6 Uhr mit dem neuen Volvo-Bus der Firma Peters Reisen und dem Fahrer  O t t e in den Süden gen Nürnberg.
Leider konnte Silke aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein, so übernahm Marga Laackmann, unsere vorherige Reiseleiterin, ihre Aufgaben. 
Munteres Geplaudere und der 1. Schnaps sorgten für eine angenehme Stimmung. Unterbrochen von einer kleinen Pause im Allertal. Zeit für Kaffee und Croissants bei leichtem Regen, der uns aber nicht störte. Da der Fahrer alle paar Stunden Pause machen musste, profitierten wir davon und konnten uns die Beine vertreten oder eine kleine Mahlzeit
zu uns nehmen. Am Nachmittag nach einem Stau erlebten wir dann ein Wettrennen der Peters-Reisen Busse. Horsti, der nach Flachau sollte, überholte uns flott und  ward nicht mehr gesehen. Bei unserer Kaffeepause im Frankenland kam endlich die Sonne durch die Wolken. So nahmen wir bei trockenem Sommerwetter um 17 Uhr in Nürnberg vor dem Maritim-Hotel  unsere größeren oder kleineren Koffer in Empfang und  brachten sie auf die sehr gut ausgestatteten Zimmer. Nach kurzer Erfrischung trafen wir uns alle um 18 Uhr zu einem Abendessen wieder. Danach waren wir neugierig auf die Stadt Nürnberg und unternahmen in kleinen Gruppen einen Bummel, der in der Bar bei Cocktail, Wein oder einem anderen Getränk endete.

Samstag, den 28. August 2010
Ab 6 Uhr war der Wellness-Bereich geöffnet und so trafen nach und nach die Badefreudigen unserer Gruppe ein, um ein erfrischendes Bad zu nehmen. Auch hier merkten wir, dass dieses Hotel „First-class“ war. Beim anschließenden gemeinsamen Frühstücksbuffet blieben keine Wünsche offen. Warmes, kaltes, saueres und süßes, alles war vorhanden und manches Auge lud mehr auf den Teller als der Magen fassen konnte. So gestärkt begannen wir unsere Stadtführung zu Fuß. In 2 Gruppen aufgeteilt gingen wir auf den Spuren der Meistersänger.
Frau Marianne Frank führte unsere Gruppe und startete im Stadtgraben an der historischen Stadtmauer aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Vorbei an dem Handwerker Markt, dem ehemaligen Waffenhof, in dem heute viele kleine Läden untergebracht sind. Weiter zur kleinen Martha-Kirche, dem Versammlungsort der Meistersänger. Wir bestaunten das Türwappen am Mauthaus und das eigenwillige Dach des ehemaligen Kornhauses. In der St. Lorenzkirche erfuhren wir viel geschichtliches und interessantes. Die wertvollsten Gegenstände dieser Kirche wurden im Jahre 1939 zusammen mit anderen Kunstschätzen im Kunstbunker ausgelagert und überstanden so den Krieg. Der Johannesaltar mit dem Abendmahl ganz aus Ton, das steinerne Sakramentshäuslein, das auf den Schultern seines Erbauers Adam Kraft getragen wird und besonders berührten die Handwerkerstühle, die als Almosenstühle zum Sammeln von Spenden  eingerichtet waren, damit die Altersversorgung der Gesellen gesichert war.
Als nächstes sahen wir den Tugendbrunnen. Die 7 Tugenden wurden dargestellt. An und über der Pegnitz wurde das Heilig-Geist-Spital gebaut. Früher Kloster, Apotheke, Krankenhaus und Altersheim, heute ausgebaute kleine Wohnungen. Im Innenhof mit seinen Galerien, geschmückt mit roten Geranien, erfuhren wir geschichtliches über und Geschichten von Hans Sachs, dem Schuster und Poet, der von 1494 bis 1576 lebte. Im nächsten Innenhof war ein Laufbrunnen von 1330 auch Hanselbrunnen genannt. Über den Haus Sachs-Platz an der Frauenkirche vorbei kamen wir zum Hauptmarkt  und hörten das Glockenspiel des Männleins „Lauferle“ um 12.00 Uhr mittags. Hier bei dem „Schöner Brunnen“ endete unser geführter Spaziergang. Dieses ist einer der vielen Brunnen in Nürnberg. Er wurde aus Dankbarkeit um 1390 erbaut, da die im Lande wütende Pest Nürnberg verschonte. In dem Gitter um die hohe Steinpyramide baute einer der Gesellen einen goldenen Ring ein. Wer ihn berührt, dem wird ein Wunsch erfüllt. Eine lange Schlange von Besucher stand davor, um den Ring zu berühren und zu fotografieren.  Jeder konnte dann auf eigene Faust Nürnberg erobern. Ein Weg zur Kaiserburg, die hoch über Nürnberg thront, nahmen einige auf sich, viele schlenderten einfach durch die historischen Straßen und ließen die erklärten Baudenkmäler noch einmal auf sich wirken. Es war ein schöner Nachmittag – essen- genießen – klönen – relaxen usw. Um 18 Uhr fanden sich alle zum reichhaltigen kalt-warmen Buffet wieder ein. Am Abend wurde um       21 Uhr ein nächtliche Stadtführung angeboten, die sehr amüsant und lustig gewesen sein soll. Mit vielen Geschichten konnte die Leiterin die Zuhörer begeistern. Einige Damen erzählten begeistert davon, die anderen verbrachten den Abend in Geselligkeit oder beim Kartenspiel im Zimmer- jede so wie sie es für gemütlich hielt.


Sonntag, den 29. August 2010
Der Wellness-Bereich und das anschließende reichhaltige Frühstück stärkten uns für eine Ausfahrt ins Altmühltal. Um 10 Uhr stieg Frau Gabi Döhler zu uns in den Bus. Auf unser Bitten zunächst das Reichsparteitagsgelände anzusehen, ging sie ein und wir machten einen kleinen Umweg. Schon seit Karl dem IV ab 1356 fanden in dieser  Stadt  die Reichstage statt. So wollte Hitler dieses fortsetzen. Die guten Rüstungsfirmen  waren vorhanden  dank der  jahrhundert alten handwerklichen Tradition. So wurde eine Kongresshalle geplant- ähnlich wie das Kolosseum in Rom nur größer, die aber nie vollendet wurde. Heute ist hier das Dokumentationszentrum untergebracht. Uns wurde beim Betrachten dieser gigantischen Baureste bewusst,  welches Ausmaß der Größenwahn des nationalsozialistischen Regimes angenommen hatte. Ca. 500.000 bis zu 1 Million Menschen kamen hier her, um  einmal dabei gewesen zu sein, wenn der Parteitag Anfang September abgehalten wurde.  Staunend erfuhren wir an den Zeppelin-Tribünen, dass auch sie von dem Architekt Albert Speer nach antiken Vorbildern  gebaut wurden und ab 1933 für die Inszenierung der Reichsparteitage dienten. Die Ami`s nutzten nach der Machtübernahme diese breiten Straßen als Flugbahnen. So beeindruckte dieser kleine Abstecher uns alle sehr.
Durch das fränkische Seengebiet fahrend erzählte Frau Döhler viel über Land und Leute. Zu beiden Seiten sahen wir die riesigen Felder des Hopfenanbaugebietes. Über Roth vorbei am großen Brombach-See,  Georgensmünd, Ellingen, der Perle des fränkischen Barocks, Weissenburg, in dem noch viel aus der Römerzeit vorhanden ist. Immer wieder sahen wir in den Orten bunt bemalte Kirchtürme – eine Besonderheit dieser Gegend aus dem letzten Jahrhundert. In Grönhart angekommen machten wir eine kleine Pause an dem Kanaldenkmal. Im Jahre 793 hat Karl der Große den Versuch unternommen, eine Schifffahrtsverbindung zwischen Main und Donau herzustellen, um so per Schiff vom Schwarzen Meer in die Nordsee zu kommen. Dieser Kanal wurde nie fertig gestellt. Diese Idee wurde in der Neuzeit durch den Main-Donau-Kanal realisiert. Weiter fuhren wir ins Altmühltal. Vorbei an sanften Hügeln aus Jurasteinfelsen, Burgen, die in der Ferne versteckte lagen, Hänge mit Wachholderbüschen übersät, bis zur Stadt Eichstätt. Nicht nur bekannt durch den Bischof Mixer, sondern als Ort erstmals 741 geschichtlich erwähnt. Bei einem kurzen Spaziergang entdeckten wir viel alte barocke Gebäude und besichtigten den prachtvollen Bischofsdom. Unser nächstes Ziel war Beilngries. Nach einem Spaziergang durch die kleinen Gassen an den vielen Turmhäusern vorbei und Besichtigung der prunkvollen Kirche, stärkten wir uns “Im goldenen Krug“ bei Kaffee und Kuchen. Über Breching und Neumarkt kamen wir wieder in Nürnberg an, um uns den historischen Johannisfriedhof anzusehen. Die Grabmale aus Sandstein oder anderen beständigen Materialien waren geschmückt mit Gedenktafeln und vielen bunten Blumen. Ab 1238 wurden hier Verstorbene beigesetzt. In dieser Zeit war es der Siechen- und Pestfriedhof, da er vor den Toren Nürnbergs lag. Heute kann hier jeder beerdigt werden. Viele alte Patrizierfamilien  ließen ihre Grabstätten hier erbauen. Auch die Grabstätte von Albrecht Dürer ist noch vorhanden. Beeindruckt von dieser Stätte und erfüllt von den vielen Ausführungen von Frau Döhler freuten wir uns, als wir unser Hotel sahen, um uns für das anschließende Abendmenue frisch machen zu können. Abschließend unternahmen wir einen letzten Rundgang durch Nürnberg, der im Regen endete.


Montag – 30. August 2010
Um 7.45 Uhr wurden die Koffer zum Bus gebracht, um pünktlich um     8 Uhr zu starten. Regen und Sonnenschein wechselten sich als Reisebegleiter ab. Alle waren erfüllt von Nürnberg und dem Altmühltal und in Gedanken ließen wir alles noch einmal Revue passieren. So verging die Rückfahrt unterbrochen von kurzen und längeren Pausen für uns alle schnell und gegen 18 Uhr erreichten wir Wilster. Wieder war eine wunderschöne informative Reise vorbei und wir danken Marga, dass sie spontan Silke würdig vertreten hat. Du hast es noch nicht verlernt, Marga – herzlichen Dank von uns allen. Aber auch an Silke geht unser Dank, denn die Vorbereitungen und Ausarbeitungen hat sie vorher wie immer perfekt gemacht.

Nun hoffen wir nur, dass wie alle zusammen im nächsten Jahr wieder dabei sein dürfen, wenn  es nach  ? ? ?   geht. (Gesche Nimz)