Osterfrühstück 2014

                                                                                  

(v.li) Jutta Kürtz, Ute Beimgraben und Frauke Franzenburg mit einigen Landfrauen-Hühnern


Die Landfrauen bewunderten die bunten Holzeier von Jutta Kürtz

Zum Osterfrühstück begrüßte Frauke Franzenburg vom Vorstand des Landfrauenvereins Wilstermarsch Ute Beimgraben und Jutta Kürtz. Über 30 Landfrauen haben bei Ute Beimgraben Hühner und Küken aus Ton getöpfert, die von der Kursleiterin fertig gebrannt mit zur Veranstaltung ins Elbhotel Sell gebracht wurden. Eine Vielzahl von Hühner-Arten dekorierte dem Anlass entsprechend den Saal.

Die Journalistin Jutta Kürtz aus Kiel referierte „Rund um Ei und Osterhas‘“. Sie hatte aus ihrer eigenen Sammlung verschiedene Holzeier unter anderem aus Polen, Russland, Japan und Indien dabei, die teilweise mit kirchlichen Motiven verziert waren. „Die Muster auf den Eiern werden nicht nur gemalt, sondern auch geätzt, gekratzt oder geklebt“, erklärte Kürtz. Die Referentin machte darauf aufmerksam, dass Ostern weltweit das bedeutendste Kirchenfest ist. Ostern ist der Tag des Lichts, der Start in das Neue und dauert bis zum Himmelfahrtstag, beziehungsweise Pfingsten. „Sie können also ihre Hühner und den Osterschmuck solange als Dekorationen stehen lassen.“

Traditionell wird Gründonnerstag etwas Grünes gegessen, zum Beispiel der letzte Grünkohl oder Speisen mit mindestens sieben Kräutern“, so Jutta Kürtz. „In diesem Jahr wird uns der Grünkohl nicht mehr schmecken, Ostern ist sehr spät.“ Es handelt sich um einen beweglichen Feiertag, der immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond gefeiert wird. Der Gründonnerstag wurde nach den „Greinenden“/Klagenden benannt, die an diesem Tag mit dem Beklagen ihrer Sünden wieder in die kirchliche Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen wurden.

Viele Osterbräuche stammen aus vorchristlicher Zeit und aus verschiedenen Konfessionen. Etwa das Ei, das in allen Völkern als Symbol für neues Leben steht, aber erst sehr spät als Vollkommenheit Gottes in die Kirchen Einzug hielt. „So wie das Küken aus der Eierschale bricht, bricht Christus aus dem Grab“, erläuterte die Autorin. Jutta Kürtz hat einige Sachbücher über Traditionen und Bräuche, sowie über Wilster und über den Landfrauenverband Schleswig-Holstein geschrieben. Sie berichtete über Osterspiele sowie Gerichte.

Es gibt viele Aberglaubens-Regeln, einige davon schaffen sie noch“, gab Kürtz Tipps für das anstehende Osterfest. Bei den meisten Regeln geht es darum, die bösen Geister zu vertreiben, wie bei den Osterfeuern. Aber auch Buchsbaumkränze an der Haustür und Knoblauchzehen um den Hals wehren Geister und Hexen ab. Wer vor Sonnenaufgang am Ostermorgen das Haus ausfegt und den Dreck zu seinen Nachbarn schmeißt, sollte zu mindest mit Geistern keine Probleme mehr haben. Ein gutes Jahr versprechen auch drei Sprünge unbekleidet vom Tisch und gesund bleibt, wer die ersten drei Frühblüher abbeißt (Fotos und Text sko).