(v.li) Jutta Kürtz, Ute Beimgraben und Frauke Franzenburg mit einigen Landfrauen-Hühnern Die Landfrauen bewunderten die bunten Holzeier von Jutta Kürtz |
Zum Osterfrühstück begrüßte Frauke
Franzenburg vom Vorstand
des Landfrauenvereins Wilstermarsch Ute Beimgraben und Jutta Kürtz.
Über 30
Landfrauen haben bei Ute Beimgraben Hühner und Küken aus Ton getöpfert,
die von
der Kursleiterin fertig gebrannt mit zur Veranstaltung ins Elbhotel
Sell
gebracht wurden. Eine Vielzahl von Hühner-Arten dekorierte dem Anlass
entsprechend den Saal. Die Journalistin Jutta Kürtz aus Kiel
referierte „Rund um Ei
und Osterhas‘“. Sie hatte aus ihrer eigenen Sammlung verschiedene
Holzeier
unter anderem aus Polen, Russland, Japan und Indien dabei, die
teilweise mit
kirchlichen Motiven verziert waren. „Die Muster auf den Eiern werden
nicht nur
gemalt, sondern auch geätzt, gekratzt oder geklebt“, erklärte Kürtz.
Die Referentin
machte darauf aufmerksam, dass Ostern weltweit das bedeutendste
Kirchenfest
ist. Ostern ist der Tag des Lichts, der Start in das Neue und dauert
bis zum
Himmelfahrtstag, beziehungsweise Pfingsten. „Sie können also ihre
Hühner und
den Osterschmuck solange als Dekorationen stehen lassen.“ Traditionell wird Gründonnerstag etwas
Grünes gegessen, zum
Beispiel der letzte Grünkohl oder Speisen mit mindestens sieben
Kräutern“, so
Jutta Kürtz. „In diesem Jahr wird uns der Grünkohl nicht mehr
schmecken, Ostern
ist sehr spät.“ Es handelt sich um einen beweglichen Feiertag, der
immer am
ersten Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond gefeiert wird. Der
Gründonnerstag wurde nach den „Greinenden“/Klagenden benannt, die an
diesem Tag
mit dem Beklagen ihrer Sünden wieder in die kirchliche Gemeinschaft der
Gläubigen aufgenommen wurden. Viele Osterbräuche stammen aus vorchristlicher Zeit und aus verschiedenen Konfessionen. Etwa das Ei, das in allen Völkern als Symbol für neues Leben steht, aber erst sehr spät als Vollkommenheit Gottes in die Kirchen Einzug hielt. „So wie das Küken aus der Eierschale bricht, bricht Christus aus dem Grab“, erläuterte die Autorin. Jutta Kürtz hat einige Sachbücher über Traditionen und Bräuche, sowie über Wilster und über den Landfrauenverband Schleswig-Holstein geschrieben. Sie berichtete über Osterspiele sowie Gerichte. Es gibt viele Aberglaubens-Regeln, einige davon schaffen sie noch“, gab Kürtz Tipps für das anstehende Osterfest. Bei den meisten Regeln geht es darum, die bösen Geister zu vertreiben, wie bei den Osterfeuern. Aber auch Buchsbaumkränze an der Haustür und Knoblauchzehen um den Hals wehren Geister und Hexen ab. Wer vor Sonnenaufgang am Ostermorgen das Haus ausfegt und den Dreck zu seinen Nachbarn schmeißt, sollte zu mindest mit Geistern keine Probleme mehr haben. Ein gutes Jahr versprechen auch drei Sprünge unbekleidet vom Tisch und gesund bleibt, wer die ersten drei Frühblüher abbeißt (Fotos und Text sko). |