Zweiter Seniorennachmittag 2015

                                                                                  


Unter dem Motto „Lebenserinnerungen“ referierte Ute Dwinger beim Landfrauenverein Wilstermarsch. Heike Nagel begrüßte zu der Nachmittagsveranstaltung bei Kaffee und Kuchen über 60 Landfrauen im Elbhotel Sell. Ute Dwinger gehört dem Landfrauenverein Schmalfeld, dessen Vorsitzende sie viele Jahre war, an und wurde von der jetzigen Vorsitzenden Karin Möckelmann begleitet. Dwinger war über den Arbeitskreis Landfrauen-Archiv in Molfsee dazu gekommen, die Erinnerungen an ihre Kindheit, Ausbildung und Leben aufzuschreiben und bei einer Tagung vorzutragen.

In Brokdorf berichtete sie, dass sie auf keinen Fall Buchhalterin werden wollte. „Das waren doch alte Jungfern, die keinen Mann abbekommen hatten.“ Ihr Vater sorgte ohne zu fragen für eine Lehrstelle beim Baustoff- und Kohlenhandel und Ute Dwinger wurde Buchhalterin aus Leidenschaft. Erst führte sie die Finanzen in der Kohlenhandlung, nach der Hochzeit begann sie in einer Schmiede und erlebte dort den Wandel in der Landwirtschaft mit, denn am Anfang wurden dort noch Arbeitspferde beschlagen. 1967 nahm sie an der Gründungsversammlung des Landfrauenvereins teil und berichtete aufgeregt ihrer Schwiegermutter davon. „Ich sollte lieber die Fensterputzen war ihr Kommentar“, berichtete Dwinger. Sie arbeitete damals in einer Meierei und merkte, dass Arbeit und Familie für sie eine gute Kombination waren, weil das eine Abwechslung von dem anderen bot. Amüsiert erzählte die Dozentin von der damaligen Landfrauen-Vorstandsarbeit: „Wir haben uns vor dem Bäckerladen getroffen und alles Wichtige auf dem Weg besprochen.“ Ihre Söhne machten sich mit einer Zimmerei selbständig und auch heute sitzt Ute Dwinger mit 73 Jahren am Computer und bucht die Belege.

Für eine Ausstellung hatte sie die Historie von Schürzen aufgearbeitet und einige Exponate mit nach Brokdorf gebracht. „Schürzen eignen sich zum Staubwischen, Holz holen, Eier sammeln, Kinderschnuten säubern, trösten und laufen lernen.“ Sie zeigte Beiderwand- und Sackschürzen, internationale Schürzen aus China und Japan und Kinderschürzen – liebevoll genäht aber unpraktisch, so Ute Dwinger (Fotos und Text sko).