Fahrt zum Weihnachtsmarkt und Weihnachtsfeier 2016

                                                                                  





Fünfzig Landfrauen reisten Anfang Dezember ins dänische Aarhus, um die skandinavische Weihnachtsatmosphäre zu erleben. Bei regnerischem Wetter besuchte die Gruppe das 1914 eröffnete Freilichtmuseum Den Gamle By – übersetzt die Alte Stadt. Auf dem Areal wurden Stadt- und Kaufmannshäuser, aber auch Handwerkerkaten aus verschiedenen Epochen aufgebaut. Viele Häuser sind zu besichtigen und mit Mobiliar des entsprechenden Jahrhunderts ausgestattet. Jetzt waren einige Stuben für das anstehende Weihnachtsfest geschmückt, so dass man einen guten Eindruck von der ausgestellten Zeit bekam. Tannenbäume mit altem Glasschmuck, Himmelsleitern und dem Storch auf der Tannenspitze spiegelte das gesellschaftliche Leben wieder. In verschiedenen Häusern waren über mehrere Etagen zum Beispiel Spielzeug aber auch Weihnachtsschmuck ausgestellt, oder es wurden an der offenen Herdstelle Förten gebacken.

Nach dem ausgiebigen Spaziergang durch den Gamle By gingen die Landfrauen zum Byens Julemarked im Ridehuset.

Der Weg führte an der ARoS Kunsthalle vorbei, die von der Dachinstallation „Regenbogen-Gang“ dominiert wird. Der würfelförmige Bau mit einer Grundfläche von 52 mal 52 Metern und einer Höhe von 43 Metern beherbergt eine Ausstellungsfläche von 17.700 Quadratmetern, auf neun Etagen. Aarhus ist die Kulturhauptstadt 2017 und der Regenbogen gehört zu den vielen Attraktionen.

Direkt daneben befindet sich die Reithalle, in der es viel schönes Kunsthandwerk zu kaufen gab. Die Halle wurde Mitte 1800 als Reithalle gebaut und gehörte zur Rytterikaserne, die heute nur noch als Veranstaltungsort genutzt wird. Das ganze Gebäudeensemble steht unter Denkmalschutz.

Im Design- und Business-Hotel Comwell wurde Quartier bezogen und am Abend ein exklusives Drei-Gänge-Menü genossen. Am nächsten Tag erkundeten die Landfrauen die Innenstadt von Aarhus. Durch die Bruuns-Galleri und den Bahnhof direkt in die Fußgängerzone, gelangte man Richtung Dom vorbei an zahlreichen Boutiquen. Das Kaufhaus Salling war wie ein überdimensionales Geschenk mit Lichterketten geschmückt. Brücken führten über die Å, die Aarhus Au. Der St. Clemens-Dom mit 1200 Plätzen ist mit 93 Metern die längste und auch höchste Kirche Dänemarks. Direkt daneben steht das Aarhus Theater, das 1900 eingeweiht wurde.

Wieder zurück im Hotel ging es vor der Heimreise mit dem Bus der Firma Peters Reisen noch am Hafen mit dem neugebauten DOKK1 lang. Das Gebäude ist ein Multimediahaus, stellt das Bindeglied zwischen Meer und Stadt dar und beherbergt jetzt die größte Bibliothek Dänemarks. Zur Spitze des Hafengeländes hin entsteht derzeit ein neuer Stadtteil mit extravaganten Wohnkomplexen, wie der Isbjerget (Eisberg).

Als Ergänzung zu der Reise erklärte die aus der Nähe von Kopenhagen stammende Annie Lander Lassig dänische Weihnachtsbräuche auf der Weihnachtsfeier des Vereins vor.

In früherer Zeit dachte man, dass dem 13. Dezember die dunkelste Nacht im Jahr folgte, in der Dämonen unterwegs sind. „Alles musste nach drinnen geräumt werden, damit sich die bösen Geister nicht zur Ruhe begeben konnten.“ Der Legende nach soll sich später daraus das Lucia Fest entwickelt haben. Die Skandinavier feiern Jul/Weihnachten mit fröhlichen Liedern, es wird um den Tannenbaum getanzt und viel mit der Familie gespielt und gebastelt. Der Baum wird mit roten, polierten Äpfeln, Marzipanschweinchen, kleinen Tüten mit Nüssen, geflochtenen Herzen, Flaggen-Girlanden und Spritzgebäck geschmückt. Die Löcher in den Vanillekränzen sind das Lieblingsessen der Gespenster, wogegen die kleinen Julnissen mit Milchreis verköstigt werden. „Auf keinen Fall einen großen Klecks Butter im Reis und das Bier vergessen“, warnte Annie Lander Lassig. Ist die Mahlzeit nicht komplett, gibt es das ganze Jahr Ärger mit den Nissen. Gesehen hat noch nie jemand einen Nissen, aber jeder weiß, wie die kleinen, bärtigen Wichtel in ihrer roten Kleidung mit der Zipfelmütze aussehen. Zur Tradition gehören auch Getreidegarben, die für die Vögel vor die Häuser gestellt werden.

In Dänemark wird an den Feiertagen viel gegessen. „Möglichst fetter, knuspriger Schweinebraten mit süßem Rotkohl und süßen Kartoffeln.“ Auch für die Dänen ist der Milchreis zum Fest wichtig. „Der wird zum lille Julaften, am 23. Dezember, schon gekocht und mit Zucker und Zimt gegessen“, erklärte die Dänin den Landfrauen. Der restliche Milchreis wird am Heiligen Abend mit geschlagener Sahne und gehackten Mandeln verfeinert und mit lauwarmer Kirschsoße zum Dessert serviert.

Die Weihnachtsfeier fand auf dem von dem Bezirk Wilster geschmückten Saal im Landgasthaus Zum Dückerstieg statt. Aus Tradition sammelten die Landfrauen für die SOS-Kinderdörfer und konnten über 344 Euro an die Organisation weiterleiten. 

Der Abend wurde von Sigrid von Horsten, Gaby Rave und Inge Kracht mit Akkordeonmusik begleitet. Als Weihnachtsfrau las Heike Nagel zum Abschluss ein Gedicht vor, dankte den Mitgliedern für die gute Beteiligung an den Veranstaltungen und wünschte im Namen des Vorstands ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr (Fotos und Text sko).