Zweiter Kaffeenachmittag 2017

                                                                                  


Heike Nagel begrüßte im Elbhotel Sell über 90 Frauen des Landfrauenvereins Wilstermarsch. Sie dankte Frauke Franzenburg, die den Kaffeenachmittag organisiert hatte und Silke Wille als Referentin gewinnen konnte. Das ehemalige Vorstandsmitglied war im Februar mit ihrem Cousin Paul Rademann nach Afrika gereist. „Mein Sohn Carsten lebt dort seit über 13 Jahren und ich wollte jetzt auch endlich einmal dorthin“, erklärte Silke Wille eingangs. Reiseziel war Guinea-Bissau, mit 36000 qkm ein eher kleines Land mit 1,7 Millionen Einwohnern. „Unser 7000 Kilometer entferntes Schleswig-Holstein ist halb so groß mit doppelt so vielen Einwohnern.“ Mit Mettwurst und Schwarzbrot im Gepäck ging es von Hamburg über München und Lissabon nach Bissau, wo sie von ihrer Familie bereits erwartet wurden. Carsten Wille arbeitet in der Hauptstadt bei der Deutschen Botschaft und freute sich mit seiner Frau Fanta und Sohn David über den Besuch, der in der Stadt erwartungsvoll und freundlich in Empfang genommen wurde. „Mir kam die Stadt wie ein Dorf vor“, erzählte Silke Wille von ihren Eindrücken. Das Leben findet in der Trockenzeit draußen statt, man trifft sich auf dem Markt und am Brunnen, der für alle zugänglich ist. „Brunnen sind wichtig und für alle gebaut, denn Brunnen bedeuten Wasser und Wasser heißt Leben.“ Jeder versucht, Geld zu verdienen und bietet seine Hilfe für die verschiedensten Arbeiten an. Guinea-Bissau liegt am Atlantik und wird von einigen großen Flüssen durchzogen, dadurch herrscht eine gute Vegetation mit Reisanbau, Papaya-, Mango- und Cashew-Bäumen und Fischfang. Die Menschen gewinnen Palmsaft, indem sie Flaschen in die Palmkronen hängen, wo vorher der Stamm eingeritzt wurde. „Wir haben Affenbrotbäume gesehen, die bis zu 1000 Jahre alt werden und zirka 5000 Liter Wasser speichern können“, berichtet Wille von den außergewöhnlichen Bäumen, aus deren Früchten wichtige Bestandteile für Medikamente gewonnen werden. Eindrucksvolle Bilder begleiteten den Vortrag und die Zuhörer waren beeindruckt von dem Leben in Afrika (Foto und Text sko).