Trachtengruppe 2021

                                                                                  
Trachten aus der Wilstermarsch

Trachtengruppe

Seit über 40 Jahren gibt es die Trachtengruppe vom Landfrauenverein Wilstermarsch. Erna Gravert, die damalige Landfrauenvorsitzende, hatte dafür gesorgt, dass die Trachten wiederentdeckt und neu geschneidert wurden. Winter- und Sommertrachten wurden aus zum Teil extra gewebten Stoffen genäht. Die aufwändigen Stickereien mit den typischen Motiven aus der Wilstermarsch mussten akribisch von alten Stücken abgezeichnet und auf Brustblatt, Halstuch und Blusen gestickt werden.
Die Trachtengruppe tanzt immer noch, wenn auch nicht mehr in so starker Besetzung wie in den Anfangszeiten. Mittlerweile sind es nur noch neun Tänzerinnen, die sich in die Tracht gewandet bei Auftritten präsentieren und die Wilstermarsch so über die Kreisgrenzen hinaus vertreten. „Es wäre schön, wenn wir ein paar junge Frauen dazu bekämen“, sagt Vera Carstens. Eine öffentliche Vorstellung der Trachten im Gemeindehaus brachte nicht die erhoffte Resonanz. Die Tanzleiterin übt momentan mit den Frauen auf der Diele von Anke Egge in Neuendorf-Sachsenbande. „Wir kommen ja pandemiebedingt noch nicht in die Turnhalle der Schule, was uns sehr eingeschränkt“, erklärt Carstens. Durch Corona mussten auch die Tänzerinnen pausieren, Auftritte fanden nicht statt.
Durch die Lockerungen konnte die Gruppe mit drei Paaren beim Erntedankfest in der St. Bartholomäus-Kirche zwei Tänze im Altarraum vorführen. Mit „Handtouren“ und „Promenaden“ wird altes Brauchtum in kostbaren Gewändern lebendig gehalten. Die Frauen tanzen in roten (Männer) und grünen (Frauen) Miedern. Zur Festtags-Tracht (der Wintertracht) gehört eine Haube, ein Schultertuch, das in das Mieder gesteckt wird. Der Beiderwandrock (beidseitig durchgewebt) ist mit Streifen in den Farben der Wilstermarsch gefertigt und wird mit einer Schürze bedeckt. Die verwendeten Materialen waren in früher Zeit handgeklöppelte Brabanter Spitze, Brokat- und Seidenstoffe. Der Wollstoff wurde oft aus selbstgesponnener Wolle handgewebt. „Das macht ja heute keiner mehr“, sagt Anke Egge. Die gelernte Schneiderin organisiert die Auftritte der Gruppe. Geübt wird immer dienstags von 19.30 Uhr bis zirka 21 Uhr. „Wer Lust hat, soll sich einfach melden“, erklären die Tänzerinnen. Ansprechpartnerin ist Anke Egge unter Telefon 04823-9226157. „Bei uns kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz“, versprechen die Frauen, die sich zu Fahrradtouren, Grillabenden und zum jährlichen Queesabend treffen  (Fotos undText sko).